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Die Menstruationstasse, ein guter Begleiter

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Wir sind alle verschieden genau wie unsere Perioden und die damit kommenden Hygieneartikel. Die meisten von uns starten mit einer Binde, vor allem wenn man seine Tage sehr früh bekommt. Das Einführen eines Tampons kann im jungen Alter, wenn man noch keinen Geschlechtsverkehr hatte, sehr unangenehm sein. Als ich mit 13 Jahren meine Periode bekam, fand ich den Gedanken nicht sehr angenehm eine Binde zu tragen, die sich langsam mit Blut füllt. Es vermittelte mir irgendwie das Gefühl, eine Art Windel zu tragen und das war mir alles andere als angenehm so entschied ich mich für das Tampon. 

Vor geraumer Zeit wurde ich auf die Menstruationstasse aufmerksam. Sie schien perfekt zu sein, da man sie bis zu 12 Stunden ruhig drinnen lassen kann und somit auch ein guter Begleiter auf Reisen zu scheinen schien. Niemand von uns ist ja bekanntlich darüber erfreut seine Periode während seines Urlaubes zu bekommen. Für mich war es zum Beispiel auch immer sehr unangenehm, während einem Festival meine Menstruation zu haben und so probierte ich die Tasse einfach aus. 

Versuchen, scheitern, aber nicht aufgeben

Zu Beginn ist man etwas verunsichert und abgeschreckt, da die Tasse doch etwas sehr groß wirkt neben dem Herkömmlichen o.b. Jedoch glaubt man nicht, dass die Handhabung so viel schwerer sein kann, wie die eines Tampons. Sehr schnell wurde ich jedoch eines Besseren belehrt, denn ich hatte es beim ersten Zyklus nicht gleich heraus, wie es funktioniert. Ich war sehr unbeholfen, da ich erst mal herausfinden musste, mit welcher Falttechnik ich am besten klar komme. Für mich stellte sich schlussendlich die C-Falttechnik am einfachsten heraus. Im Sitzens gelingt mir das Einführen viel leichter als im Stehen. Als ich die Tasse das erste Mal herausholte gab es gleich einmal einen Schreckensmoment, da ich die Tasse nicht am Eingang zu greifen bekam. Ich wusste nicht, dass die Tasse über den Tag hinweg etwas nach oben rutschen kann. Da rutscht einem sehr schnell das Herz in die Hose. Aber lasst euch davon nicht abschrecken es dauert, bis man den Dreh heraus hat! 

Lerne deine Blutung kennen

Damit ihr die richtig Größe findet, müsst ihr eure Blutung etwas kennenlernen. Auch das dauerte eine Zeit. Bis ich wusste welche Tasse, für mich geeignet ist vergingen ungefähr drei Monate. Jeder Marke sieht anders aus und hat verschiedene Größen. Ich benutze seit Langem die Tasse Selina und habe alle drei Größen durchprobiert. Begonnen habe ich mit der Größe S, jedoch war sie öfters nicht so richtig „dicht“. Lange habe ich gedacht, dass ich einfach etwas falsch mache, bis ich gelesen habe, dass es daran liegen könnte, dass die Tasse einfach zu klein ist. Daraufhin habe ich mir Größe M geholt, bei dieser war es zwar etwas besser, jedoch gingen immer noch einige Tropfen daneben. Zum Schluss blieb mir nur mehr die Größe L übrig und mit der ging es von Beginn an viel besser. Man lernt sehr schnell seinen Blutung kennen und wann es Zeit wird die Tasse zu leeren. An meinen normalen Tagen wechsle ich sie einmal nach dem Aufwachen und dann wieder vor dem schlafen gehen. An den starken Tagen leere ich sie zusätzlich noch einmal untertags aus. Über Nacht ist es auch überhaupt kein Problem. Die Tasse tropft auch im Schlaf nicht und bleibt schön dicht. Wenn ihr jedoch Hilfe braucht die richtige Größe zu finden, kann ich euch die Webseite www.tassenfinder.de sehr ans Herz legen. 

Die Tasse to go 

Der Hauptgrund für meinen Umstieg auf die Tasse war, wie oben schon erwähnt, weil man sie bis zu 12 Stunden drinnen lassen kann. Es ist so viel angenehmer, wenn man nicht so oft Tampon wechseln muss. Die Reinigung ist kinderleicht: Nach jeder Periode kocht man die Tasse für fünf Minuten gründlich aus. Während der Periode spült man sie nur mit kaltem Wasser ab nach dem ausleeren. Unterwegs kann das Abspülen schon mal unangenehm und schwer werden, da bei öffentlichen Toiletten keine Waschbecken in der Kabine sind. Einen Rat den euch ans Herz legen kann ist: nehmt am besten immer eine Wasserflasche mit. So könnt ihr sie nach dem Ausleeren schnell auf der Toilette reinigen. Habt ihr mal keine zur Hand, dann könnt ihr natürlich auch mit Taschentüchern oder Toilettenpapier die Tasse oberflächig auswischen.

Aktivitäten und die Tasse 

Ein weiterer Pluspunkt für die Tasse ist, dass ihr jederzeit Schwimmen gehen könnt. Mit der Tasse seid ihr viel flexibler und müsst nicht mehr diverse Aktivitäten auf eure Menstruation abstimmen. Auch das Fliegen ist überhaupt kein Problem. Mit Freundinnen habe ich über diesen Punkt schon öfters diskutiert. Da der Druck oben in der Luft ja ein ganz anderer ist wie am Boden, sind sie eher unsicher ob die Tasse auch während dem Flug geeignet ist. Ich kann nur von mir sprechen, aber ich hatte bis  jetzt noch keine Probleme und keinen Unterschied bemerkt. Falls ihr eine Spirale tragt, müsst ihr euch keine Sorgen machen. Ihr könnt die Tasse ganz normal verwenden. Wichtig ist jedoch, dass ihr beim Rausnehmen immer den Druck aus der Tasse nehmt, indem ihr die Tasse eindrückt, bevor ihr sie rauszieht. 

Die Tasse sieht abschreckender aus, als sie wirklich ist! Für mich ist die Tasse mittlerweile ein must-have während meiner Periode. Sie bringt mir nicht nur persönliche Vorteile, ich kann auch der Umwelt etwas Gutes tun, da die Tasse weniger Müll produziert wie die Tampons und sie schont die Geldtasche. Probiert es aus und bei Fragen könnt ihr euch immer gerne Melden.  

Fühlt euch gedrückt | Pezi 

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